Dinkel- schmackhaft und wertvoll!
Dinkel ist ein „altes“ Getreide, die Urform des heutigen
Weizens. Hauptsächlich in Süddeutschland beheimatet, blieb der Dinkel bis ins
19. Jahrhundert die Hauptbrotfrucht in Württemberg, dann verschwand er jedoch
lange Zeit fast vollständig aus dem Markt und feierte erst in den letzten
Jahren ein Comeback.
Dinkel und das Wohlbefinden:
Dass Dinkel besondere gesundheitliche Vorteile im Vergleich
zu allen anderen Nahrungsgetreiden hat, beschreibt die Heilige Hildegard von
Bingen eindrucksvoll in ihrem Buch „Physika“.
Hildegard von Bingen (1098 – 1179) war eine begnadete Beobachterin. Als
Äbtissin war sie für das Wohl der ihr Anvertrauten verantwortlich. Nicht nur
die Gesundheit oder Heilung von Krankheiten, auch das Wohlbefinden der
Schwestern und der Gemeinde lag ihr am Herzen. Sie schrieb auf, was sie sah und
notierte die Heilwirkung von Dinkel und Kräutern. Hildegards Beschreibungen der
positiven Wirkungen von Dinkel haben sich bis heute bestätigt.
Sie bezeichnete den Dinkel als Naturheilmittel, weil er im Gegensatz zu den
anderen Getreidearten optimal ausgewogene Inhaltsstoffe haben soll. Aufgrund
einer nur ihm eigenen Bioverfügbarkeit hat er sich als Basisdiät zur Behandlung
von degenerativen Erkrankungen, Haut- und Schleimhauterkrankungen,
Stoffwechsel- und Verdauungsstörungen bewährt. Er soll außerdem die Blutbildung
und den Nervenstoffwechsel verbessern. Er ist bekömmlich und hat bei
depressiven Patienten eine „stimmungsaufhellende Wirkung“.
Die positive Wirkung von Dinkel ist vor allem bei Neurodermitis bekannt.
Neurodermitis ist eine weit verbreitete Hauterkrankung, vor allem bei
Kleinkindern, bei der Nahrungsmittelallergien als ein möglicher Auslöser der
Symptome gelten. Dinkel hat sich als Basis-Diät bei Neurodermitis bestens
bewährt. Eine Umstellung der Ernährung auf den typischen Dinkel, trägt in der
Regel zu einer Besserung der Beschwerden bei.
Was hat der Dinkel
ansonsten zu bieten?
Der Unterschied zwischen Dinkel und Weizen ist analytisch nur
eingeschränkt zu erfassen. Zusätzlich sind ernährungsphysiologische Vorzüge
häufig zwar empirisch eindeutig belegt, aber wissenschaftlich nicht bewiesen.
Das ist das Problem bei der gesamten Beschäftigung mit dem Thema „Dinkel“ und
hängt letztendlich damit zusammen, dass Dinkel und Weizen genetisch gleich
strukturiert sind und die gleiche Urverwandtschaft miteinander haben. Dennoch
sind die beiden Kulturpflanzen Weizen und Dinkel erheblich unterschiedlich.
Was die Analytik betrifft, hat die Wissenschaft noch viele offene Fragen zu
Dinkel in Bezug auf den qualitativen Unterschied zu Weizen. Dinkel besteht aus
einer genialen Mischung aus Vitaminen, Mineralien, Kohlenhydraten, Fetten sowie
einem für Getreide hohen Eiweißanteil und reichlich Ballaststoffen.
Hierzu einige Literaturauszüge:
Die in der Literatur seit langem beschriebene bessere Verdaulichkeit von Dinkel
ist analytisch nicht ausreichend untersucht, aber empirisch vielfach bestätigt.
Sowohl im Protein, als auch in der Struktur der Stärke, liegen die Ursachen für
diesen Effekt.
Aufgrund seiner hervorragenden Wasserlöslichkeit werden die vitalen
Inhaltsstoffe des Dinkels leichter und schneller als Nahrung vom Körper
aufgenommen, das heißt, er muss keine so belastende Verdauungsarbeit leisten.
Die Inhaltsstoffe werden vom Körper rasch absorbiert und dem gesamten
Organismus zur Verfügung gestellt. Dies kann erklären, warum schwächere
Menschen wie Kleinkinder oder ältere kranke Menschen Dinkel besser vertragen.
Nach Dr. Kling sollen mit Hilfe der Analyse des Proteinkomplexes Unterschiede
zwischen typischem Dinkel und Dinkel/Weizen-Typen festgestellt werden können.
Der Vergleich der Inhaltsstoffe ist für den Endverbraucher wichtig. Die
Hersteller können dies auch als Nutzenargumentation einsetzen.
Hier einige bekannte Analysedaten:
Dinkel enthält
Thiocyanat, was eine vitalisierende,immunstimulierende und entzündungshemmende Wirkung hat.
Quelle: Weuffen, W.-Uni, Greifswald
Dinkel hat höhere Vitamingehalte:
Dinkel Weizen
Thiamin = B1 516 µg 448 µg 100 g
Riboflavin = B2 129 µg 97 µg 100 l
B6 303 µg 225 µg 100 l
E 2,4 mg 1,5 mg 100 g
Quelle: Bognar, A. BFA-Ernährung
Dinkel hat einen höheren Mineralstoff- und Phytat-Gehalt und eine höhere
Phytase-Aktivität als Weizen.
Quelle: Lantzsch, H.-J., Univ. Hohenheim
Dinkel hat einen hohen Anteil L-Tryptophan:
Ausgangsstoff für das Stimmungshormon und den
Neurotransmitter Serotonin ("Stimmungshormon").
Quelle: Hertzka, G. Dr. med. Konstanz
Dinkel hat einen hohen Anteil ungesättigter Fettsäuren, bes. Linolsäure und
Ölsäure:
aktiviert die für Nervenzellen notwendigen Lipoide
Dinkel nimmt weniger Schwermetalle auf als Weizen.
Quelle: Schenken, H. Univ. Hohenheim